Die zweite Hälfte meiner Reise in den Osterferien verbringe ich also in Grain. Grain ist ein beschaulicher Ort mit einem Pub, einer Kirche und einem Laden.
Der Laden in Grain gehört übrigens zu einer Konsumgenossenschaft. In dieser britischen Konsumgenossenschaft bin ich seit einem Jahr Mitglied. So zeige ich bei jedem Einkauf meine Kundenkarte vor und erhalte Punkte gutgeschrieben. Irgendwann kann man diese Punkte dann in eine Dividende umtauschen.
In diesem Laden befindet sich alles, was man zum täglichen Leben braucht, sogar ein Geldautomat und eine Postfiliale. Es herrscht eigentlich immer reger Betrieb.
Geht man dann etwas aus dem Ort heraus Richtung Landesinnere, dann trifft man noch auf einen Kraftwerkskomplex. Soweit meine Recherchen ergaben, gehört/e dieser E.ON. Das große Kraftwerk wurde mit Öl betrieben (in der Umgebung liegen Ölhäfen), musste jedoch stillgelegt werden, weil es den Umweltauflagen nicht mehr entsprach. Inzwischen hat man direkt nebenan umweltfreundlichere, kleinere Kraftwerke erbaut. Derzeit reißt man das alte Kraftwerk ab.
Sonst findet man in und um Grain nur viel Natur, sehr viele Wanderwege, viele Sitzbänke und nette nette Menschen, die andere Menschen nicht belästigen.
Grain weist im Gegensatz zu Margate keine sozialen Brennpunkte auf. Es ist ein Dorf. Hier ist die Welt noch in Ordnung 😉
Für mich könnte sich Grain zu meinem englischen Rückzugsgebiet (mein französisches Rückzugsgebiet in Münster bleibt) bei akutem Ruhebedürfnis entwickeln. Ruhe, Distanz zum Alltag, Entschleunigung des Alltags, die englische Lebensweise. Das alles bekomme ich hier.
Keinesfalls darf ich meinen Gastgeber vergessen!!! Er erst machte meinen Aufenthalt möglich. Er lässt jeden Tag mit seinem wunderbaren Full english breakfast freudvoll starten. Immer ein kleines, nettes Schwätzchen nebenbei. Immer in Sorge, es könne mir etwas fehlen. Gerne werde ich nächste Osterferien in diese Herberge zurück kommen.